6. Der Einsatz von KI geht oft mit ethischen und datenschutzrechtlichen Bedenken einher. Wie schätzen Sie diese Problematik ein?
Dr. Reiss: In Zeiten von Social Media keine einfache Frage. Nach meiner Auffassung sind medizinische Daten auch in Zukunft ein schützenswertes Gut. Wer bekommt welchen Zugriff, wer darf welche Daten wofür auswerten und wann? Dieses Gut in Einklang zu bringen mit dem hohen Tempo der Innovationen wird sehr viel Weitsicht benötigen.
7. Werden wir bald nicht mehr von einem Arzt, sondern von einem Roboter operiert?
Dr. Reiss: Ich kann hier nur für mein Fach sprechen, aber ich denke, dass wir noch nicht so weit sind. Aktuell braucht es, um beim Beispiel der Knieprothetik zu bleiben, den Behandler, der die Anamnese, Klinik, soziale und berufliche Bedürfnisse, Bildgebung, Beinachsen, Weichteile, Bandspannungen, Nachbargelenke, Komorbiditäten, zu verwendende Implatattypen und vieles mehr unter einen Hut bringen muss, um im Sinne des Patienten vorgehen zu können.